Thanks for all the fish
Wieviel von Mexiko kenn ich denn nun wirklich, war das Papmaschebeklebtes buntes Touristenpferd oder ein Husch von Wirklichkeit dabei? Eigentlich gibt es Wirklichkeit genug wenn du die andern Reisenden hier in der Karibik siehst, nahezu alle in deinem Alter fast ausschliesslich Israelis die gerade Schule und danach 2 jaehrigen Armedienst hinter sich gebracht haben. Eigentlich Wirklichkeit genug das die Maenner Mexikaner ein Alkoholproblem an der naechten Strassenecke an den Gehsteig anlehnen, die Schildkroeten die hier am Strand sonst ablaichen wuerden verkneifen sich das mehr von Jahr zu Jahr und das geplante Traumschlosshotel dirrekt am Strand is halt verfallen und doch nicht Traumschloss.
Auch wenn ich das sehe und dazwischen herum laufe dennoch: wieviel von Mexiko hab ich denn nun wirklich gesehen?
Einiges weiss hier noch nicht ob es Kopf oder Hinterteil vom Pferd ist und laeuft irgendwie vor sich selbst davon dirrekt in die schoen gespitze Schere Kapitalismus. Maenner ziehen in grossen Scharren gen Norden und falls sie das Land mit fuer sie begrenzten Moeglichkeiten erreicht haben fehlt eine ganze Generation Mann in vielen Doerfern.
Alte Traditionen und Sprachen und Kulturen sterben hier wie dort langsam vor sich aus.
In eingen Teilen Mexiko Citys gilt der Lebensstandard als so hoch wie in einer dickgegessenen europaeischen Stadt und danaben wachsen Slums ohne Wasserversorgung oder Strom.
Spass verschwimmt schnellgeruehrt mit Realitaet und nur wenig davon hab ich davon in meinem Leben in Mitteleuropa bislang gekannt.
Und zum ersten Mal hab ich Delfine gesehen, aber die sind eben auch Teil dieser Wirklichkeit Welt. Waren die halt am andern Ende vom Zaun wo sie mit Klatsch und Jubel aus dem Becken gesprungen kommen und eigentlich ja nur eins versuchen uns zu sagen bevor sie dann sagen: Thank you for all the fish.
irisnemecek - 29. Sep, 02:51